Does humour belong into music?

Fragte Frank Zappa: Absofuckinglutely, würde Ben Folds vielleicht antworten. Gestern erlebte ich mein erstes Ben Folds Konzert in der vollen Live Music Hall in Köln.

Im groben deckt sich der Verlauf mit Udo’s Beschreibung. Clem Snide konnte ich ebenfalls nicht viel abgewinnen. Währenddessen unterhielt ich mich mit einem ehemaligen Kollegen: Dieser hatte Clem Snide bereits vor einem Jahr als Einheitzer für Ben Folds gesehen, und da war er wohl wesentlich unterhaltsamer. Witzig war immerhin das letzte Stück, bei dem er von seinen Roadies am Flügel, Schlagzeug und Bass begleitet wurde. Zum Glück war die Technik wesentlich besser als die Künste der Roadies an ihren Instrumenten: Der Sounds war während des ganzen Konzerts ausgezeichnet.

Ohne jeglichen Umbau kamen nach sehr kurzer Unterbrechung Ben Folds mit Band, in Form des Schlagzeugers Sam und ununterbrochen Kaugummi-kauenden Bassisten Harry auf die Bühne.

Wie bei jedem einzelnen Stück gelang auch bei der Gesamtzusammenstellung eine grandiose Dynamik: Los ging es mit rockigen Songs, die ich mangels Vorkenntnissen nicht benennen kann, gelegentlich unterbrochen von kleineren, extrem unterhaltsamen Jam-Einlagen: “We bought this synthesizer, for about 1000 Dollars. But we forgot to buy a stand for it. *düdeldedüledüdeldü*”. Mit am Start war auch die “brown note”: “This will make you shit your pants! Well, I never actually saw someone shit their pants, …. anyway…”.

Höhepunkt dieses erstens Teils war dann “Bitches Ain’t Shit”, das ich immerhin aus ein paar Live-Aufnahmen auf You Tube kannte, z.B. vom My Space Gig.

Danach folgten dann drei bis fünf Solo-Stücke, die ich aufgrund der schlechten, völlig verrauchten Luft (“fucking smoke!”) nicht wirklich genießen konnte. Während ich halb mit dem Gedanken spielte, rauszugehen und Luft zu schnappen, oder im Stehen einzuschlafen, ging es dann aber auch schon weiter: Keine Ahnung welche Nummer das war, aber auf jeden Fall die lauteste das Ganzen Abend, das ging schon gut zur Sache.

Im weiteren folgten dann noch reichlich rockige Stücke, mir fällt grad nur “Army” als Titel ein, inklusive zwei tollen Zugaben. Das Publikum war zwar nicht so richtig laut, aber die Stimmung war trotzdem sehr gut.

Mit den Auftritten von Spock’s Beard mit Neal Morse, die ich leider nur von DVD kenne, hatte dieses Konzert mindestens eines gemeinsam: Man merkte den Musikern, vor allem Ben Folds bzw. Neal Morse, den Spaß an der Musik an, und dieser überträgt sich dann auch schnell auf den Zuschauer.

Ich kann nur jedem empfehlen, sich die nächste Tour nicht entgehen zu lassen!

-Jörn

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  1. Hört sich ja durchaus interessant an. Muss mir unbedingt was von Ben Folds anhören. Kenne bisher irgendwie nichts..

  2. @ Tomasz: tu das! Ben Folds lohnt sich immer, nicht nur live (obwohl: live besonders). Gib doch mal zur Einstimmung Ben Folds bei youtube ein, da gibt’s fast alle Videos online. Oder gib mal “Ben Folds Such Great Heights” bei youtube ein (ein Postal-Service-Cover).

    @ Jörn: schöner Bericht, danke!

  3. baerchi

    Ich war dabei und kann die beschriebenen Eindrücke nur unterstreichen! Ein kraftvoller Auftritt mit spürbarer Spielfreude der Musiker und zahlreichen unerwarteten Gimmicks.
    Als bekennender Crowd-Participation-Fan habe ich zwar “Not the same” vermisst, dafür habe ich live erstmals die Großartigkeit von “Don’t change your plans” verstanden (das müsste die beschriebene lauteste Nummer gewesen sein).

    Ein paar Fotos gibt’s unter http://www.all-areas-gallery.de/ unter Backstage -> Gallery 2007 (hätte als Direktlink hier leider den Rahmen gesprengt)